- Rites de Passage
- Rites de Passage[ritdəpa'saːʒ; französisch »Durchgangsriten«], Übergangsriten, Völkerkunde und Religionswissenschaft: zeremonielle, häufig mit Reinigungsriten und der Symbolik von Sterben und Auferstehen verbundene Handlungen, die beim Eintritt in eine neue (religiöse) Gemeinschaft vollzogen werden (z. B. Beschneidung, Taufe, Konfirmation, Bar-Mizwa, Jugendweihe, Namengebung) oder die besondere Krisensituation des Menschen und den Übergang von einem als abgeschlossen geltenden Zustand (Altersklasse, Lebensform) in einen neuen Lebensabschnitt markieren (z. B. Heirat, Befähigung zum Kriegsdienst, Ordination, Inthronisation). Beispiele für R. de P. sind die in den meisten Kulturen verbreiteten Initiationsriten (Initiation) sowie die Sterbe- und Totenriten, im Christentum besonders die Sakramente, im Hinduismus die »Samskara« (rituelle Handlungen, z. B. bei der Eheschließung, beim Umzug eines Ehepaars in das neue Haus, bei der Einführung des Knaben bei einem Lehrer). Zum Vollzug der R. de P. können u. a. gehören: Handauflegung, Übergabe von Licht oder Feuer, Salbung, Annahme eines neuen Namens, Anlegen anderer Kleidung.A. van Gennep: Übergangsriten (a. d. Frz., 1986).
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Rites de Pas|sage [ritdəpa'sa:ʒ] <Pl.> [frz. rites de passage, zu: rite = Ritus u. passage = das Vorbei-, Vorübergehen] (Soziol., Völkerk.): Initiationsritus.
Universal-Lexikon. 2012.